Kampf den Teigkugeln ...

My lovely Mr. singing club – du ahnst es nicht !

Da habe ich den Mund wohl zu voll genommen. Diese kleinen hinterhältigen Minikuchen sind schwieriger zu basteln als dachte. In meinen kühnsten Träumen hätte ich nicht daran gedacht, bereits an der Konsistenz des Teiges kläglich zu scheitern …

Wohlwissend, dass ich mich gut vorbereitet hatte, machte ich mich daran einen Rührkuchen zu backen. Nicht zu warm soll er vor der Weiterverarbeitung sein, damit er sich gut krümeln lässt. Das leuchtete mir ein. Mein Kuchen stand also zunächst einen Tag lang in der Küche, kühlte aus und wartete auf weitere Maßnahmen. Als Grundrezept nahm ich das meines Vanillekuchens, denn ich konnte mir gut vorstellen, wie dieser geschmacklich abgeht, wenn man noch ein wenig Frosting untermischt. Eines vorweg: Nach all den Schwierigkeiten offenbarte sich mir auch eine wahre Geschmacksexplosion.   

Was also für ein Frosting nehmen ? Ganache, Frischkäsefrosting, Buttercreme, Marmelade oder Saft ? …. Hmmmmm … die Auswahl ist groß. Ich entschied mich für ein Mascarponefrosting, dessen Grundrezept ich im Internet fand und auf meinen Geschmack im Tiramisu-Style abänderte. Kann ja also nichts mehr schiefgehen – dachte ich !

Als Cake Pop Anfänger recherchierte ich fleißig im Netz nach Ideen und fand auf irgendeiner Seite eine Mengenempfehlung die das richtige Mengenverhältnis von Kuchen und Frosting regelt. 400 Gramm Kuchenkrümel bildeten hier die Basis für die lustigen Kugeln. Das Frosting, welches nach Rezept ungefähr um die 1400 Gramm auf die Waage brachte, sollte anfangs nur zur Hälfte untergemischt werden. Bei Bedarf und zu trockenem Teig wurde empfohlen weiteres Frosting esslöffelweise unter die Masse zu mischen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht würde.

Das befolgte ich auch gutgläubig.

War nicht gut !!! ….

Stunden ... nein TAGE später

Das Teig Fiasko

Anfangs noch guter Dinge am Teig zerkleinern

Nachdem ich also alles vermischt hatte, hätte ich meinen Teig auch gut als Kuchensuppe verkaufen können – Kugeln rollen ? Nicht möglich. Viel zu flüssig war die Cake-Pop Masse, was eindeutig von too much untergerührtem Frosting kam. Und ich hatte noch nicht einmal die empfohlene Hälfte der Mascarponemasse hinzugegeben. 

„Och,“  dachte ich „… nicht schlimm .. ich habe ja noch 1600 Gramm Kuchen übrig.“

Ich schwöre es: Der ganze Kuchen musste daran glauben. Immer wieder bröselte ich neues Backwerk klein, vermischte es mit meiner Masse und versuchte Kugeln zu formen. Beim letzten vorhanden Stück Vanillekuchen wurde mir klar:

Das wird nix mehr ☹.

Es war Sonntag !

Ich hatte keine Zutaten mehr im Haus, die es mir erlaubten einen neuen Kuchen zu backen. Den hätte ich aber dringend gebraucht um die Masse zu festigen. Wo gegen Morgen ungebändigte Backlust pur war, herrschte nun nur noch die totale Frustration. Es blieb mir nichts anderes übrig als den Montag abzuwarten. Leicht angekekst (wie passend…) betrat ich Montagmorgen den Supermarkt. Einen neuen Kuchen backen hätte mir jetzt zu lange gedauert, also kaufte ich einen fertigen Biskuitboden – und zwar den günstigsten und staubigsten, den ich im Regal fand. Also ging ich erneut in die heimische Küche und versuchte zu retten, was zu retten war. Diesmal machte ich es umgekehrt. Ich füllte den zerbröselten Biskuit in eine Schüssel und gab nach und nach von meiner Teigpampe hinzu, bis die Konsistenz meiner Meinung nach richtig war.

„YES“ – der Teig war gut, die Kugeln ließen sich wunderbar formen, die Welt gehört mir.

Sti(e)lisierungsfehler

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Wunderschöne Kugeln ...

Ja, zumindest bis zum nächsten Dämpfer. Eifrig rollte ich gefühlte 1.000 Kugeln, denn Grundmasse hatte ich ja im Überfluss. Als die Ablage in meiner Küche keinen Platz mehr für weitere Kugeln hergab, nahm mein Rollwahn ein Ende und ich freute mich schon auf die vielen kleinen Eichhörnchen, die ich gleich zaubern wollte. Zwei Tage hatte ich an meinem Entwurf gefeilt, der zeigte, wie die Squirrel-Cake-Pops ausschauen sollten. Weiterhin wollte ich Eisbären, Schneemänner und Kaninchen formen.

Ähhhh …. Ja ……

Es blieb bei der Idee. Es kam, wie es kommen musste: Die blöden Kugeln rutschen allesamt vom Stiel. Ich war komplett genervt *aarghhhh*. Also, hieß es für mich wieder mal Google anwerfen und nachlesen was zu tun ist. Dort fand ich zwei Möglichkeiten für den Fehler:

Zu warm konnte ich ausschliessen, denn ich hatte sie gut gekühlt. Folglich legte ich alle Kugeln zurück in meine Schüssel, verpanschte sie erneut und formte kleinere Kugeln. „Hallelujah ….“ Das funktionierte. Zwischenzeitlich verbrachte ich mit meinen Kuchenkugeln schon ein Vielfaches an Zeit, die ich ursprünglich angesetzt hatte. Ich musste mich beeilen, denn schließlich wird Mascarponecreme nicht besser, wenn sie lang vor sich hindümpelt.

Im Eifer des Gefechtes überwarf ich meinen Eichhörnchenplan und beschloss ein paar schnelle Eisbären zu formen. Zwei Schokolinsen als Ohren, eine als Schnauze, Kuvertüre drauf, mit Zuckerschrift Augen und Mund malen, fertig – Plan B stand…

… für eine Weile ….

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... in Bärenköpfe vewandelt

Der Schokoladen Fail

Doch der nächste Fail stand bereits breit grinsend in den Startlöchern. Bereits beim Schmelzen meiner Kuvertüre fiel mir auf: Weiß ist anders… !

Ich nahm mir einen geformten Eisbärenkopf und tauchte ihn, schon im Vorfeld nicht Gutes ahnend, in die geschmolzene Schokolade. Was dabei raus kam war nicht erbauend. Mein Eisbär Cake-Pop sah aus, als hätte ihm ein Kollege auf den Kopf gepinkelt. Neeee – das ging gar nicht. Wieder entnervt stellte ich die restlichen ausgeformten Cake-Pops zurück in den Kühlschrank, zog die Schuhe an und machte mich erneut auf den Weg zum Supermarkt. Tatsächlich habe ich dort einen Überzug gefunden, der ziemlich weiß aussah. Wie vielversprechend ….

Wieder am Herd, schaute ich entzückt auf meine nun weiße Kuvertüre und tauchte einen weiteren Cake Pop ein.  Ja, diesmal war die Farbe toll ….. nur die Deckkraft lies doch sehr zu wünschen übrig . Meine Eisbären hatten nun unterschiedlich gefärbte bunte Ohren und Schnauzen. Man sah den farbigen Überzug der Schokolinsen durch die Schokolade durch. 

Echt jetzt ?!?

Ich hätte heulen können *mööööp*. Ja, ich weiß. Man kann es ja einfach nochmal eintauchen. Habe ich auch gemacht – deckte aber immer noch nicht zufriedenstellend. Abgesehen davon, wurde die Kopfform durch das erneuite Eintauchen auch nicht unbedingt ausdefinierter. Ich war wirklich total angefressen.

Die Schokolade deckt nicht

In der Not habe ich die verbleibenden Kugeln einfach mit Streudekor verziert – auch schön ! Mittlerweile habe ich Unsummen für alle möglichen Glasuren, Kuvertüren, Schokoladen, Lebensmittelfarben, Fondant, Blütenpaste, Ausstecher und was weiß ich was alles ausgegeben. Irgendwann werde auch ich rausfinden, wie man schöne Motiv-Cake-Pops formen kann. Und das Beste daran: Ich werde es euch verraten 😊

Stay tuned ….

Wenn es mit den Bären nicht sein soll ....
dann halt so ....
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6 Comments
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Sir Jacko
Sir Jacko
3 Jahre her

Also ich finde deine Bären total toll! Meine kids haben sie auch gleich als solche erkannt und hätten gerne ein probierpaket zum Keksen:-)

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Becker Christiane
Becker Christiane
3 Jahre her

Aller Anfang ist schwer, dennoch werden Deine Leidenschaft und Willensstärke letztendlich zum Erfolg führen.
Der Beitrag ist so entzückend geschrieben und zaubert mir ein Schmunzeln ins Gesicht. Freue mich auf weitere, heitere Cake Pop Geschichten.
Christiane

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Bettina
Bettina
Antworte auf  Becker Christiane
3 Jahre her

Das stimmt wohl ! Aber ich werde mich doch nicht so schnell geschlagen geben 😉
Am Wochenende war mein Vorhaben schon von mehr Erfolg gekrönt, wenn auch noch ausbaufähig . Aber es ist ja auch noch kein Meister vom Himmel gefallen ….

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Gerhard Grimm
Gerhard Grimm
3 Jahre her

Mein lieber Herr Gesangsverein, da hast Du Dir aber was angetan!
Aber das Finale überzeugt mich doch sehr. Chapeau.
LG Gerhard

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Bettina
Bettina
Antworte auf  Gerhard Grimm
3 Jahre her

Na warte mal, was da noch kommt 😉 Ich habe Gefallen an den keinen Dingern gefunden …

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