Zweifelsohne: Das hat was ! So ein Luftschutzbunker ist um ein Vielfaches größer, als ich mir das vorgestellt hatte. Wir haben 3 Stunden Zeit den Bunker zu erkunden. Viel zu knapp bemessen. Ein Gang ist ca. 150 Meter lang, dazu kommen einige Seitengänge, größere Räume, Treppenaufgänge und eine Treppe ins untere Reich. Ich habe im Nachhein keine Ahnung wieviel Prozent ich von der Anlage „gesehen“habe, schätze aber nicht einmal die Hälfte. Die Kellertreppen bin ich gar nicht hinabgestiegen und laut Aussagen eines Gleichgesinnten habe ich da echt etwas verpasst. Egal, vielleicht beim nächsten Mal …
Zur Veranschaulichung ein Bauplan des Bunkers:
Der Besitzer des Bunkers macht uns Licht – leider nicht durchgängig. Viele Stellen die mit der Taschenlampe angeleuchtet vielversprechend aussehen sind stockdunkel und ohne Hilfsmittel (wie Gaslampe oder ähnliches) nicht aufs Bild zu bringen. Es ist schade, denn was gut ausgeleuchtet ist – ist auch gut erhalten. Beim Betreten gibt der Besitzer der Betonburg eine kleine Einweisung. Betreten auf eigene Gefahr und bitte keine Asthmatiker, HIV-infizierten oder dergleichen. Ist klar …. ich kann mir die Raumluft lebhaft vorstellen. Es gibt durchaus Bereiche die gut erhalten und relativ „atemfreundlich“ sind. Je weiter man sich allerdings hineinwagt, desto dicker wird die Luft. Das Gleiche gilt von unten nach oben. Einmal die Treppe hinauf bin ich mir schon klar darüber, dass dies auch die letzte ihrer Art war, die ich heute betreten werde. Es ist irgendwie schwül-muffig und fühlt sich ungesund an. Ein Atemschutz ist für Sensibelchen durchaus zu empfehlen – ich empfehle FFP3 ! Am besten gefällt mir hier eine Toilette mit einer wunderbar pelzigen Tür – zum Glück hat mein Fotokollege eine große Packung Kirschbonbons parat. Es ist kein Witz – man kann die Luft schmecken. Sämtliche Heizungs- und Maschinenräume sind leider mäßig bis gar nicht ausgeleuchtet, was mich ein wenig fuchst. Ich kann mit Hilfe meiner LED Taschenlampe richtig marode Gänge entdecken, ultraverrottete Türen, Schimmelbelag der Superlative – aber es nutzt nichts. Ich bin schlecht vorbereitet 🙁