Tuning in Photoshop
In den letzten Wochen erreichten mich über meinen Instagram-Account unzählige Anfragen zu meinem Workflow bezüglich der Fellbearbeitung meiner Hundefotografien. Die Frage die mit Abstand am häufigsten gestellt wurde war zweifelsohne: “ Wie machst du das, dass das Fell in deinen Bildern so schön glänzt …?“ Das ist gar nicht schwer und ich möchte es an dieser Stelle einmal Schritt für Schritt zeigen. Die Technik die ich für die Fellbearbeitung nehme nennt sich Dodge & Burn. Ein Begriff der sicher vielen Fotografen schon über den Weg gelaufen ist. Wie in Photoshop so üblich gibt es viele Wege diese Technik auszuführen.
Aber was heißt eigentlich Dodge & Burn und was genau macht man damit ?
Übersetzt man die Begriffe in die deutsche Sprache, so heißen sie Abwedeln (dodge) und Nachbelichten (burn). Nach diesen Begriffen sind auch die gleichnamigen Photoshop-Werkzeuge (Abwedler & Nachbelichter) benannt, mit denen man ganz einfach kleinere Optimierungsarbeiten vornehmen kann. Vornehmlich verwende ich diese Werkzeuge um die weiße Spiegelung in Augen heller und das Schwarze in den Augen etwas dunkler zu gestalten. Möchte man aber Fell und/oder Körperkonturen etwas plastischer erscheinen lassen stösst man mit diesen beiden beliebten Werkzeugen schnell an die Grenzen des guten Geschmacks. Da mit dem Abwedler- und Nachbelichterwerkzeug nicht nur die Tiefen und Lichter, sondern auch die Farbwerte verändert werden, erscheinen ziemlich schnell kuriose Farbwerte welche ein Bild enorm abwerten können. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen nehme ich mir Gradiationskurven zur Hilfe. Diese werden als Ebenen über dem Hauptfoto angelegt und zunächst wieder ausmaskiert um dann die gewünschten Tonwerte wieder über die Maske ins Bild zu malen. Wie das funktioniert zeige ich nun Schritt für Schritt:
Zunächst öffnest du dein Foto:
2. Nun legst du eine Gradiationskurve für die Tiefen an. Dazu ziehst du die Kurve (wie auf dem Bild rot markiert) nach unten. Das Foto wird nun deutlich dunkler.
3. Im nächsten Schritt maskierst du die Ebene mit der Gradiationskurve komplett aus, damit dir wieder das Originalfoto angezeigt wird.
4. Jetzt legst du eine Gradiationskurve „Lichter“ an, indem du die Kurve nach oben anhebst. Das Bild wird deutlich heller.
5. Auch diese Ebene wird nun wieder ausmaskiert, so dass das Originalfoto zu sehen ist.
6. Im letzten Schritt kannst du damit beginnen mit einem weißen Pinsel (Fluss zwischen 10-20%) auf der schwarzen Maske zu malen. Somit werden auf der Ebene der Gradiationskurve „Lichter“ die hellen und auf der Ebene der Gradiationskurve „Tiefen“ die dunklen Konturen betont. An dieser Methode finde ich besonders reizvoll, dass man durch Anpacken des Reglers auch noch im Nachhinein die Tonwerte verändern kann. Sollte ich also die Tiefen noch etwas dunkler haben wollen, ziehe ich die Kurve einfach noch etwas herunter. Und ganz ohne die Farbwerte zu verändern. Ihr seht also es ist ganz einfach ! Als Ergebnis winkt nun ein deutlich konturenreicheres Fell mit schönen Glanzstellen.
Und nun hau rein und probiere es gleich selbst aus 🙂