Wenn die Nächte wieder milder werden geht sie los – die Krötenwanderung !
Am 9. März diesen Jahres war es soweit. Die ersten Amphibien machten sich auf die Suche nach geeigneten Laichgewässern. Die steigenden Temperaturen liesen die Tiere aus der Winterstarre erwachen um sich auf den Weg zur Eiablage zu machen. Ortsansässige NABU Gruppen hatten sich schon vor ein paar Tagen zusammengeschlossen und einen Krötenzaun errichtet, um möglichst viele der Amphibien in Eimern aufzufangen und zu retten. Täglich werden Zaun und Eimer von freiwilligen Helfern kontrolliert und geleert. Samstag war es dann für mich soweit: Arbeitseinsatz „Mission Krötenwanderung“.
Vielleicht ein verzauberter Prinz ?
Auf dem gefahrenreichen Weg aus dem Wald zur Blies gingen den Naturschützern etliche Kröten, Frösche und Lurche ins „Netz“. Da dies meine erste Krötenrettungsaktion war, war ich angetan von der Menge und Artenvielfalt die man im Auffangtöpfchen so vorfindet. Unter anderem fand ich Kröten, Bergmolche, Teichmolche und 2 Frösche.
Die Fotografien in diesem Blogbeitrag stammen übrigens vom Arbeitseinsatz. Sind es nicht schöne Tiere, die es zu schützen lohnt ?
Für einige Tiere kam jedoch jede Hilfe zu spät. Auf dem Weg Richtung Krötenzaun mussten wir schon etliche überfahrene Tiere aufsammeln. Gibt es eigentlich einen Namen für diese Persönlichkeitsstörung, die davon Betroffene dazu veranlasst zwanghaft und vorsätzlich Tiere zu überfahren ??? Berichten meiner Ortsgruppe zufolge wurden an gleicher Stelle im letzten Jahr mehrere Hundert Amphibien in einer einzigen Nacht überfahren. Wohlgemerkt von einem Kollegen, der sich wohl einen krankhaften Spaß daraus gemacht hat.
Das sieht dann so aus ….. nicht schön, oder ?
Da das Wetter derzeit sehr mild und feucht ist, ist anzunehmen, dass sich noch viele viele Lurchis mehr in diesen Tagen auf den Weg machen werden. Also: Passt auf und fahrt rücksichtsvoll – und derzeit am besten gar nicht über Straßen, die für Krötenwanderungen bekannt sind. Achtet unbedingt auch auf die Hinweisschilder, die von Naturschutzgruppen am Straßenrand angebracht werden. Besonders in der Nähe von Bächen und feuchten Auen ist mit vermehrter Aktivität zu rechnen. Sensibilisiert Freunde, Arbeitskollegen und Verwandte – auch wenn euch manche dafür belächeln werden. Vielleicht kommt es doch bei dem ein oder anderen an !